Donnerstag 19. Dezember 2013, depot / 19:00
kinokis mikrokino #204
VERGESSENE OPFER - ERZÄHLEN ALS ÜBERLEBENSSTRATEGIE
Die Berichterstattung über das grausame Schicksal von Friedrich Zawrel, "Spiegelgrund"-Opfer, Überlebender und unermüdlicher Zeitzeuge, steht im Zentrum dieses Mikrokinos. Seine Erinnerungen schließen die Edition "Vergessene Opfer" ab, in der verdrängte oder bewusst negierte Schicksale in der österreichischen Nachkriegsgesellschaft zur Sprache kommen. "Er hod mi nimma kennt, aber i hob eam kennt", sagte Friedrich Zawrel in einem ORF-Interview über die Wiederbegegnung mit seinem Peiniger, dem Euthanasie-Arzt Heinrich Gross. Dass Zawrel seine Qualen und Erniedrigungen ohne Verbitterung und scheinbar ungebrochen überstanden hat, liegt möglicherweise daran, dass es ihm gelungen ist, sie zum Ausdruck zu bringen.
An diesem Abend werden Ausschnitte aus der 177 minütigen DVD "Kinder- und Jugendfürsorge" in Anwesenheit der Herausgeber_innen Angelika Schuster und Tristan Sindelgruber gezeigt. Parallel dazu findet im Dezember die Ausstellung KRIEG GEGEN KINDER im Wiener Künstlerhaus statt.
Die DVD-Edition Vergessene Opfer. Eine Filmreihe von Angelika Schuster und Tristan Sindelgruber kann über den Verein www.standbild.org bestellt werden.
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"Ich setze voraus, dass in jeder Gesellschaft die Produktion des Diskurses zugleich kontrolliert, selektiert, organisiert und kanalisiert wird – und zwar durch gewisse Prozeduren, deren Aufgabe es ist, die Kräfte und die Gefahren des Diskurses zu bändigen, sein unberechenbar Ereignishaftes zu bannen, seine schwere und bedrohliche Materialität zu umgehen." Michel Foucault