Pixelierte Ansichten einer Phantom-Stadt von Tom Waibel
(Publiziert in: Konrad Becker, Martin Wassermair (Hg.):
Phantom Kulturstadt. Texte zur Zukunft der Kulturpolitik II, Wien:
Löcker 2009, S. 157–166)
"Die Panorama-Stadt ist ein theoretisches (das heißt visuelles) Trugbild, also ein Bild, das nur durch ein Vergessen und Verkennen der praktischen Vorgänge zustande kommt. Der Voyeur-Gott, der diese Fiktion schafft, muss sich aus den undurchschaubaren Verflechtungen des alltäglichen Tuns heraushalten und ihm fremd werden." (Michel de Certeau)
Mediale Städte lesen zu wollen wie einen Text, der sich vor uns
ausbreitet, entspringt dem Überschwang eines skopischen Begehrens, durch
das sich die panoptische Fiktion des Wissens Ausdruck verschafft.
Die
folgenden Ansichten versuchen daher keineswegs die Verwandlung der
urbanen Medialität durch die Schaffung einer theoretischen Distanz
einzulösen, die letztlich nur DatenvoyeurInnen des öffentlichen Raums
hervorbringt; sie mäandern vielmehr in Art der FlaneurInnen durch eine
mediale Urbanität, die aus den Versatzstücken mehrerer Städte (Wien,
Berlin, Rotterdam, New York, Sao Paolo und Bandung) während
unterschiedlicher Momente am Beginn des 21. Jahrhunderts montiert ist.
Dabei wird der Versuch unternommen, eine Psychogeographie medialer
Städte in der Form einer urbaner Forschung zu entwerfen, indem wir
unsere Schritte neben die alltäglichen Routinen und Haltungen setzen, um
den Stadtraum erneut zu erfahren und damit aus der urbanen Begehung
eine Performance der Alltagspolitik zu entwickeln. Deleuze und Guattari
erinnern daran, dass sich Reisen "weder durch die objektive Qualität von
Orten, noch durch die messbare Quantität der Bewegung [unterscheiden],
noch durch irgend etwas, das nur im Geiste stattfindet, sondern durch
die Art der Verräumlichung, durch die Art im Raum zu sein, oder wie der
Raum zu sein." (Deleuze/ Guattari 2006: 443) Die hier unternommene Art
im Raum zu sein inspiriert sich an jenen von Walter Benjamin in seiner
Untersuchung über Paris im Zeitalter des Hochkapitalismus beschriebenen
Baudelairschen FlaneurInnen, die in ihrer spleenigen Subversion einer
zunehmenden Schnelligkeit der industrialisierten Urbanität gemächliche
Schildkröten an der Leine spazieren führten. Durch solche Taktiken des
Verhaltens im Raum bringen die urbanen FlaneurInnen nach der Art von
AsphaltbotanikerInnen in den Fugen der allseits gekerbten Stadt
Bruchstücke von Glattem zum Wuchern; wäre die mediale Urbanität eine
Datenbank, würden unsere Reisen in ihr neue Algorithmen einer
Open-Source-Software entwickeln. Tauchen wir ein in jenen urbanen Film,
den wir uns alltäglich mit dem Soundtrack unserer tragbaren mp3-Player
neu montieren, und fabrizieren wir in einer Bewegung quer zur
"Gesellschaft des Spektakels" (Guy Debord) unsere eigene Kollage durch
die Ver- und Entkoppelung der vorhandenen urbanen Medien.
Mediale Affirmationen
In der Semiosphäre des Phantoms mediatisierter Urbanität lässt sich
zunächst die Anwendung von strategischen und taktischen Medien
ausmachen. Verhalten sich strategische Medien wie expansive Kalküle, die
auf die fortschreitende Kontrolle von Raum und Zeit ausgerichtet sind,
so arbeiten taktische Medien in je bereits strukturierten Raum- und
Zeitgefügen, in deren Fugen, Spalten und Öffnungen sie sich einnisten.
Ein schelmisches Bild von Pepi Öttls früher – vorinternetzeitlichen –
transatlantischen Projektion wirft Licht auf die Gewitztheit, die im
taktischen Mediengebrauch steckt: "Wien grüßt Amerika" schrieb Anfang
der 1990er Jahre ein Bildwerfer in die der militärischen Kommunikation
vorbehaltenen Satellitenschüsseln am Flakturm der Stiftskaserne, worauf
beim Operateur ein Mobiltelefon, groß wie eine Seegurke klingelte: "Ah,
aha, New York, okay" und bald darauf war in der Satellitenschüssel
"America greets Vienna" zu sehen. Ein projizierter Fake, der eine
spielerische Verwendung für die militärisch reglementierte
Medienanordnung findet und zugleich ein optisches Echo der ersten
Schritte früher Telekommunikation, in der sich das Medium nahezu
unwillkürlich zuallererst seiner selbst versicherte. "Aló, aló" waren
die ersten Worte, die durch Marconis Fernsprechgerät übertragen wurden
und "Hallo, hallo" ist noch immer die häufigste Ansage, die am Beginn
eines Telefongesprächs sich vor allem an die Präsenz des Mediums selbst
richtet.
An der Grenzfläche von strategischen und taktischen Medien lässt sich
eine weitere, nicht minder folgenreiche Unterscheidung treffen, die den
seit Foucaults Untersuchungen allgegenwärtigen Begriff der Macht
differenziert. Diese Macht, die oft bedenkenlos aller Art von Medien
zugemutet wird, spaltet sich (aufgrund ihrer lateinischen Etymologie und
nicht zuletzt aufgrund der Verwendung, die sie bei Spinoza gefunden
hat) in potestas und potentia, in Macht und Vermögen. Während der
potentia (dem Vermögen) eine dynamische und konstituierende Dimension
eignet, ist die potestas (die Macht) statisch und strukturell
festgelegt; potentia bezeichnet unser Vermögen etwas zu tun, zu bewirken
und dabei selbst beeinflusst zu werden, indes die Mechanismen der
Repräsentation, welche die potestas charakterisieren, die potentia vom
Repräsentierten trennen.
Diese sprachlich logische Unterscheidung findet entsprechende Bilder in
den visuell performativen Architekturen der zeitgenössischen Urban
Screens. Den FlaneurInnen am Donaukanal bietet etwa die Medienfassade
des Uniqua-Tower neues Material für ihre alltagspolitische Kollage: Eine
großflächige, imposante und variable Farbmalerei konkurriert
erfolgreich mit den bewegten Lichtern des vorbeibrausenden
Verkehrsstroms. Eine moderne, hoch gelobte Technologie, ausgezeichnet
mit einem EU-Umweltpreis für energieeffiziente Fassadenbeleuchtung, und
doch vermag sie nichts als die Inszenierung der
topographisch-logotypischen Macht eines Versicherungskonzerns.
Wie anders präsentierte sich dagegen die Medienfassade "Blinkenlights"
am Berliner Alexanderplatz 2001 – der Chaos Computer Club hatte die
Fenster des leer stehenden, einst realsozialistischen Haus des Lehrers
in Pixel verwandelt, die als niedrig auflösender schwarz-weiß Screen dem
Publikum per SMS zugänglich interaktiv ansteuerbar waren. Hier wurden
Liebeserklärungen gepostet, Smileys verschickt oder Videogames gespielt;
wie sehr hier das Vermögen medialer Urbanität ausgelotet wurde, zeigt
nicht zuletzt die enthusiastische Reaktion Wolfgang Lanzenbergers auf
die Installation:
"Sie trafen den Nerv der Zeit; mehr als Glas, Stahl und Beton es je
zusammen könnten. Die blinkenden Lichter waren Ausdruck einer kreativen
Stadtkultur. Als Medienfassade haben sie genau das erreicht, was eine
Stadt sein soll: ein Treffpunkt der Menschen, eine Plattform für
Meinungen, ein Marktplatz der Ideen."
Solche Formen gewitzter, phantasievoller und spontaner Kommunikation
fungieren als Knotenpunkte urbaner Subjektivierungsweisen und zeitgemäße
Stadtplanung müsste es sich zur Aufgabe machen, die politischen,
ökonomischen und ästhetischen Dispositive zu fördern, durch die derlei
Verwandlungen erprobt werden können. Dann allerdings wäre sie nicht mehr
länger eine Politik der Repräsentation, sondern vielmehr eine Politik
des Experimentierens.
Die Produktion des urbanen Raums
Eine solche experimentelle Politik wäre auf die Erforschung der
Möglichkeiten zur Produktion sozialer Räume gerichtet, deren Bedeutung
für die StädtebewohnerInnen kaum überschätzt werden kann. Pierre
Bourdieu fand dafür klare Worte: "Der soziale Raum ist eben doch die
erste und letzte Realität, denn noch die Vorstellungen, die die sozialen
Akteure von ihm haben können, werden von ihm bestimmt." (Bourdieu 2006:
365 f.) Zweifellos produziert jede Gesellschaft (genauer gesagt, jede
Produktionsweise und die sie strukturierenden Produktionsverhältnisse)
ihre eigenen Räume. Diese Produktion erfolgt vermittels
unterschiedlicher Raumpraktiken, die wiederum stets, wie Gaston
Bachelard nachwies, mit ebenso sozial wie individuell geprägten
Imaginarien verschränkt sind. Ein Blick auf die gängigsten Praktiken im
Umgang mit medialen Räumen erzählt einiges über die Strukturiertheit
dieser Imaginarien: So richten sich etwa interaktive Botschaften, den
Widmungen im Radio vergleichbar, zumeist an FreundInnen oder Familie,
die doch problemlos direkt erreichbar wären. Nicht zuletzt trennt die
elektronische Interaktivität das Publikum entlang der Verfügbarkeit der
jeweiligen Technologie und bewirbt sie jenen, die noch nicht darüber
verfügen. Einen erfrischenden Eingriff in diesen problematischen Aspekt
medialer Interaktion liefert das Graffiti Research Lab Vienna: Auf
seiner Web-Site findet sich der Hinweis auf einen käuflich erwerbbaren
Laserlichtwerfer in Handtellergrößer samt dazupassender
Open-Source-Software. Ein technisches Gadget, das in findigen Händen
leicht zum individual-anarchistischen Meinungstool wird; ein Bild vom
Dezember 2007 zeigt eine urbane Flaneurin, die damit ihren trockenen
Kommentar auf die gesamte Größe der Vorderfront eines städtischen
Hochhauses wirft – "EIER."
Es ist entscheidend festzustellen, dass die Produktion sozialer Räume
durchaus nicht automatisch die Schaffung politischer Räume mit sich
bringt; politische Räume sind nicht von Objekten bestimmt, vielmehr
durch Kommunikation. Hanna Arendt bezeichnet das politische Handeln
(durch das der politische Raum hervorgebracht wird) als ein "den Blicken
der Anderen Ausgesetztsein" (Arendt 1981: 164). Angesichts der
überdimensionalen Billboards heutiger Medienstädte, die das kommerzielle
Angeblicktsein in monströse Größenordnungen potenzieren, mag es
zweckdienlich sein, Arendts Bestimmung ein 'dem Anspruch, der
Adressierung der Anderen Ausgesetztsein' hinzuzufügen. Wie eine solche
Verschränkung von Anblick und Anspruch der Anderen zum medialen Ereignis
verschmelzen kann, verbildlicht eine Episode aus dem Wien der 1990er.
Damals entschloss sich das Medienkollektiv Kinoki, der Aufforderung
ihrer türkisch-kurdischen FreundInnen zu folgen und am Donauinselfest
eine Filmprojektion vorzunehmen, wenn auch ohne offizielle Genehmigung.
Mit der Lizenz eines Kebap-Standes versehen, gelangten wir auf die Insel
und bauten Leinwand und Projektoren auf; die Flüsterpropaganda unserer
FreundInnen funktionierte ausgezeichnet – lange vor Einbruch der
Dunkelheit waren über hundert Leute versammelt und nutzten die Zeit bis
zur Projektion für Picknick und Plausch. Als die Lichtverhältnisse
endlich den Einsatz des antiquierten mobilen 35mm Equipments erlaubten
und die Projektionslampen aufleuchteten, gab es bereits vereinzelt
Applaus. Als aber nach dem stummen Vorspann auch der Ton einsetzte,
schien das Publikum kaum mehr zu halten: Gezeigt wurde Sürü von Zeki
Ökten, und die mediale Präsenz einer unüberhörbaren Ansprache in
Kurdisch war im öffentlichen Raum ungewohnt und wirkte hinter der
Austropop-Bühne des größten Stadtspektakels durchaus befreiend – und für
andere verstörend. Die Magistratsbeamten ließen nicht auf sich warten,
und damit auch der Auftrag, die illegale Vorführung zu beenden. Ich
bediente damals die Projektoren und erlebte einen jener kostbaren
Momente, in denen die Handlanger technischer Maschinen, angekoppelt an
größere soziale Maschinen zum Sprachrohr des darüber geschaffenen
politischen Raumes werden: Ein erzwungenes Abschalten, erklärte ich den
Beamten, müsse über die Tonanlage kommuniziert werden. Zu einer solchen
Kommunikation fehlte dem Magistrat angesichts der noch angewachsenen
Menge der Mut, und der Film wurde ohne Unterbrechung abgespielt.
Das Medium als Ereignis
In einer solchen Art der Schaffung politischer Räume wird das Medium im
Durchkreuzen der linearen Logik, die von der Aktion zur Repräsentation
führt, selbst zum Ereignis. Dabei beschränkt dieser Medienaktivismus
seinen Einsatz nicht auf Dokumentation, er fordert vielmehr ein
Aktivismus-Werden des Mediums heraus. Gerald Raunig beschreibt diese
Prozesse als Ereignis und orgische Repräsentation im Medienaktivismus:
"Hier fungieren die Zeichen, Aussagen und Bilder nicht, um Objekte oder
Subjekte, um die Welt zu repräsentieren oder zu dokumentieren, sondern
dazu, die Welt sich ereignen zu lassen." (Raunig 2007) Die vielfältigen
Praktiken von Guerilla-Screening, die durch überraschende und
unangemeldete Interventionen im öffentlichen Raum Ereignisse
provozieren, sind wichtige Elemente im Arsenal medialer Taktiken. Dabei
treibt insbesondere die nicht autorisierte, vorübergehende Raumnahme
über die Mechanismen der Gegeninformation hinaus. Oder, um es
drastischer auszudrücken, nur erkämpfte Räume sind geliebte Räume.
Ein interessantes Setting zur Erforschung der Grenzbereiche solcher
medialer Eingriffe entwickelte Jan Machacek 2006 in seiner mobilen
Installation Vis-a-vis. Ein eigens konstruierter knallroter Datenhelm
bot den BesucherInnen des Brunnenmarkts die Möglichkeit, eine besondere
Art medialen Flanierens zu erproben: Im Inneren des Helms wurde die
gesamte visuelle Rauminformation auf einem eingebauten Screen sichtbar,
dessen Bilder wechselweise von einer am Helm montierten Kamera und einer
Überwachungskamera aufgenommen wurden. Dadurch oszillierte die
zwiespältige Erfahrbarkeit medialisierter Urbanität zwischen Sehen und
Gesehen werden und machte die Bewegung am Marktplatz zum performativen
Akt.
Vielerlei Interventionen gegen eine zunehmende Überwachbarkeit des
öffentlichen Raums stützen sich auf Strategien der Übercodierung. Dabei
wird die Semiosphäre der Stadt mit widersprüchlichen Zeichen
angereichert, um die Lesbarkeit – genauer, die Verwertbarkeit – der
produzierten Daten zu verwirren. Ein irritierender Eingriff dieser Art,
den die Global Security Alliance 2008 plante, konnte aufgrund des
Widerstands der Wiener Stadtverwaltung letztlich nicht verwirklicht
werden: riesige, auf den Asphalt gepinselte Schatten virtueller
Hubschrauber hätten wohl manche Verunsicherung über die vermeintliche
Sicherheitsfunktion umfassender Überwachung ausgelöst.
Leerstellen der Sichtbarkeit
Visuelle Konstruktionen von Wirklichkeit bedienen sich nicht zuletzt der
Kartographie, um die Fiktion eines zusammenhängenden, bruch- und
lückenlosen virtuellen Raums zu schaffen. In dieser Hinsicht erscheinen
Unternehmungen a la Google-Earth und Co. als Versuche, eine Idee zu
realisieren, die die literarische Fiktion von Jorge Louis Borges in
einem imaginären 16. Jahrhundert ansiedelte. Borges beschrieb die Vision
neuzeitlicher Kartographen, ein Simulakrum der Welt im Maßstab 1:1
anzufertigen, dessen Bruchstücke heute bisweilen von ArchäologInnen
geborgen werden. Ein dem entgegengesetztes emanzipatorisches Anliegen,
Löcher in solche vermeintlich flächendeckende Pixelierungen globaler
Urbanität zu schlagen, findet im transnationalen Projekt Maki Uedas von
2004 zu faszinierendem Ausdruck: Hole in the Earth verbindet
FlaneurInnen von Rotterdam und Bandung (Indonesien) mittels
Videoscreens, die in die Gehsteige eingelassen sind. Live Bild- und
Tonübertragungen von den Screens der jeweils anderen Stadt ermöglichen
dem Publikum eine Echtzeit-Interaktion und schaffen die Vorstellung
eines transparenten, durch die Erde hindurchlaufenden Schachts. Hier
wird der öffentliche Raum zu einem verbindenden Medium, das die
StädtebewohnerInnen quer durch den physischen Raum hindurch zusammenhält
und die Möglichkeiten eines transnationalen Imaginären erprobt.
Die letzte Station unseres Flanierens führt nach Sao Paolo, entdeckt
eine unvermutete Perspektive auf die Dekonstruktion des Phantoms
medialer Städte und beleuchtet einen wenig beachteten Aspekt von
Mumfords Bild der Medienstadt als moderne Rekonstruktion von Platons
Höhle. Brasiliens größte Megalopolis verbot 2007 alle überdimensionalen
Werbeflächen im öffentlichen Raum und Vinicio Galvao, Reporter der Folha
de Sao Paolo, berichtet von den erstaunlichen Folgen dieser
flächendeckenden Demontage urbaner Billboards:
"Sao Paolo ist wie New York eine sehr internationale Stadt. Es gibt
japanische, koreanische und italienische Viertel; insbesondere im
koreanischen Viertel sind zahlreiche Kleinmanufakturen, in der die
Arbeitskraft bolivianischer MigrantInnen illegal ausgebeutet wird. Vor
diesen Manufakturen befanden sich Unmengen von Billboards und als sie
demontiert wurden, konnte man durch die Schaufenster BolivianerInnen
sehen, die in denselben Räumen arbeiteten und schliefen. Sie verdienen
gerade mal genug zum Essen. Eine Menge sozialer Probleme sind sichtbar
geworden und haben die Stadt schockiert."
Es wäre irreführend anzunehmen, dass die ‚wirkliche Wirklichkeit' sich
immer hinter den medialen Fassaden ereignet, die Strategien der
Sichtbarkeit produzieren blinde Flecken allerorts. Der Einsatz
taktischer Medien ist geeignet, sie zum Schillern zu bringen.
Quellen
Arendt, Hannah: Vita Activa oder vom täglichen Leben, München: Piper 1981.
Bachelard, Gaston: Poetik des Raumes, Hamburg: Ullstein 1987.
Benjamin, Walter: Das Passagen-Werk, in: Gesammelte Schriften, Tiedemann/ Schweppenhäuser (Hg.), Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1991.
Borges, Jorge Louis: "Von der Strenge der Wissenschaft", in: ders., Borges und ich, Hamburg: Hanser 1982.
Bourdieu, Pierre: "Sozialer Raum, symbolischer Raum", in: Dünne/ Günzel (Hg.), Raumtheorie, Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2006.
Debord, Guy: Die Gesellschaft des Spektakels, Berlin: Tiamat 1996.
De Certeau, Michel: Die Kunst des Handelns, Berlin: Merve 1988.
Deleuze, Gilles u. Guattari, Félix: "1440 – Das Glatte und das
Gekerbte", in: Dünne/ Günzel (Hg.), Raumtheorie, Frankfurt a.M.:
Suhrkamp 2006.
Galvao, Vinicius (im Interview mit Bob Garfield): http://www.adbusters.org/magazine/73/Sao_Paulo_A_City_Without_Ads.html
Global Security Alliance: http://www.global-security-alliance.com
Graffiti Research Lab Vienna: http://soup.graffitiresearchlab.at
Guerilla-Screening: http://www.antenna.nl/organicchaos/GuerrillaVision/WhatIsGV/guerrillavisionGerman.html
Lanzenberger, Wolfgang: "Medien zwischen Himmel und Erde", in: http://regisseur.wolfgang-lanzenberger.de/filmografie/pub_mediafassade.html
Mumford, Louis: The City in History: Its Origins, its Transformations and its Prospects, New York: Harcourt 1961
Ökten, Zeki: Sürü, Türkei 1978, Drehbuch: Yilmaz Güney.
Raunig, Gerald: "eventum et medium", in: http://transform.eipcp.net/transversal/0707/raunig/de
Sao Paolo ohne Bildboards: http://www.flickr.com/photos/tonydemarco/sets/72157600075508212/
Ueda, Maki: http://www.ueda.nl/earth/index.html
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"Ich setze voraus, dass in jeder Gesellschaft die Produktion des Diskurses zugleich kontrolliert, selektiert, organisiert und kanalisiert wird – und zwar durch gewisse Prozeduren, deren Aufgabe es ist, die Kräfte und die Gefahren des Diskurses zu bändigen, sein unberechenbar Ereignishaftes zu bannen, seine schwere und bedrohliche Materialität zu umgehen." Michel Foucault